Ob man mit sowas der Examensvorbereitung gut und einfach fertig wird oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, auch davon, wie man aufgewachsen ist, was für Vorerfahrungen man gemacht hat und wie die persönliche Lerngeschichte ausgesehen hat.
Das ist einfach unser evolutionstechnisches Erbe, dass sich unser Gehirn einprägt, wenn etwas mit Gefahr verbunden ist, wenn es Risiken gibt, kriegen wir nicht umsonst Stress. Wenn wir keine Angst hätten, würde kein Kind was draus lernen, wenn es sich das erste Mal auf der heißen Herdplatte die Finger verbrannt hat.
Sowas merkt sich unser Gehirn und wer viele negative Erfahrungen gemacht hat, wird davon ängstlicher und gestresster. Und wer das nicht hatte, ist eher lockerer und zuversichtlich.
Wenn das nicht so wäre, gäb's die Menschheit schon lange nicht mehr, weil wie Dr. von Hirschhausen es mal sinngemäß ausgedrückt hat:
Überlebt haben von den Steinzeitmenschen die, die sich ängstlich in der Hölle verkrochen haben, bis der Säbelzahntiger sich getrollt hat. Und ausgestorben sind die, die draußen Gänseblümchen gepflückt haben, sich nur auf die positiven Seiten des Lebens konzentriert haben und dabei den Säbelzahntiger erst bemerkt und ernst genommen haben, als er ihnen die Kehle durchgebissen hat.
Dafür ist Angst da, damit uns sowas nicht passiert. Und jetzt haben wir einen Examens-Säbelzahntiger, vor dem man sich nicht verstecken und den man schlecht bekämpfen kann und deshalb haben wir ein bisschen ein Problem. Weil der Körper wird ständig gepusht mit Stresshormonen, damit wir rennen oder zuschlagen können, aber das braucht man im Examen nicht. Es nützt nix, ständig auf's Klo zu flüchten und dass die Klausur erschlagen werden sollte, stimmt schon, aber es geht nicht in dem man dem Ding mit dem Schönfelder eine überzieht.
Das ist halt ein bisschen blöd und deswegen sollte man während der Examensvorbereitung viel Ausdauersport machen. Das ist einer der wenigen Schutzfaktoren, neben anderen, die man ihm bei Stress halt verschaffen kann.
Es hängt immer auch davon ab, womit das Examen innerlich verknüpft wird bzw. welche Konsequenzen das Durchfallen hat. Bin ich Kind einer gutbetuchten Familie, wo Mami und Papi gleich das nächste Studium zu sponsern bereit sind, bin ich natürlich schon ein bisschen gelassener und kann mich auf den Stoff konzentrieren. Das sind doch alles banale Weisheiten, die wir alle sowieso wissen. Da braucht ja keiner Psychologe für zu werden.